Seit die Apple Watch auf den Markt gekommen ist, weiß beinahe jeder, was eine Smartwatch ist. Doch wirklich verbreitet hat sich diese Uhr nicht. Mittlerweile haben einige weitere Hersteller ihr Modell einer Smartwatch auf den Markt gebracht: Da gibt es die watchOS von Apple, Tizen vom Hersteller Samsung und Google hat die Android Wear vorgestellt. Zudem sind Eigenkreationen wie die Smartwatches von Pebble oder Alcatel erhältlich. Alle haben sie eines gemeinsam: Sie brauchen eine Verbindung zum Smartphone. Ziel der Smartwatches ist es, das digitale Leben einfacher zu machen.
Was die Smartwatch alles alleine kann
Für die Nutzung der smarten Funktionen braucht die Smartwatch eine aktive Internetverbindung, die GPS-Position oder ein Smartphone als Datenquelle. Voraussetzung ist damit also eine funktionierende Bluetooth-Verbindung zu einem Smartphone. Ist keine dieser Voraussetzungen erfüllt, kann die Smartwatch die Uhrzeit anzeigen und wenige Applikationen selbst starten. Neben Uhrzeit, Datum, Wetter und Akkustand haben die Hersteller viele Standardfunktionen eingebaut. Diese sogenannten Wearables sind ein Zeichen für die rasant fortschreitende Digitalisierung des Alltags, wie aus dem Ratgeber „Smartphones, Tablets, Apps“ von Sat1.de hervorgeht.
Durch Drittanbieter lassen sich diese Standardfunktionen beliebig erweitern. Was die Smartwatches wirklich alles können, ist unter smartwatch.org in einem umfangreichen Test und Vergleich zu finden. Je nach Hersteller der Smartwatch variiert die Auswahl an Apps. Bei Apple und Google ist die Auswahl erwartungsgemäß groß, diese Smartwatches sind am längsten am Markt. Bei der Smartwatch von Samsung mit dem eigenen Betriebssystem Tizen ist die Auswahl bislang noch gering.
- Klassischer Chronograf mit Uhrzeit, Wecker, Timer und Stoppuhr
- Fitnesstracker zur Aufzeichnung von Bewegungsverhalten, oft um einen Pulsmesser ergänzt
- Standard-Anwendungen wie Kalender, E-Mail, Kontakte
- Anzeige von Karten und Navigation
- Anzeige von Benachrichtigungen der verschiedensten Arten, die auch auf dem Smartphone durch verschiedene Apps angezeigt werden
Im Gabler Wirtschaftslexikon unter gabler.de ist eine ausführlichere Beschreibung zu finden.
Die Smartwatch im Alltagseinsatz
Die intelligenten Uhren lassen sich theoretisch auch ohne Telefon nutzen, allerdings sind sie dann nichts weiter als modernere Uhren, die keinen größeren Nutzen für den User haben. Das volle Potenzial können sie erst im Zusammenspiel mit einem Smartphone entfalten. Dabei sind die verschiedenen Watches sehr wählerisch. Die watchOS kommuniziert nur mit dem Betriebssystem iOS von Apple. Die Geräte von Samsung kommunizieren per Android-Betriebssystem. Allerdings hat Samsung bereits einen iOS-Support angekündigt. Android Wear oder Pebble und weitere herstellereigene Systeme sprechen sowohl mit Android als auch mit iOS. Lediglich das Microsoft Windows Phone wird nicht unterstützt, da es ausschließlich das Band von Microsoft verwendet.
Typische Nutzerszenarien
Auf einen Blick sind eingehende Anrufe mit Kontaktnamen zu erkennen. Es ist nicht notwendig, bei jedem Klingeln das Smartphone aus der Tasche zu holen. Mit einem Blick auf die Uhr ist sofort die Wichtigkeit des Anrufers zu erkennen. Mit einer gekoppelten Freisprecheinrichtung ist es möglich, Telefonate direkt über die Smartwatch anzunehmen.
Auch bei anderen Benachrichtigungen ist die Dringlichkeit sofort erkennbar. Das können E-Mail-, SMS- oder Messenger-Benachrichtigungen sein genauso wie Kalendererinnerungen. Wenn es notwendig ist, lassen sich die Nachrichten direkt auf der Smartwatch lesen und mithilfe vorgefertigter Textbausteine beantworten.
Sie sind sehr gut zur Navigation geeignet. Ein kurzes Vibrieren am Arm signalisiert das nächste Abbiegen. Gerade für Fußgänger ist das ideal. Mit einem kurzen Blick ist erkennbar, ob der Weg noch der richtige ist.
Die Bedienung per Spracheingabe ist sehr komfortabel, eignet sich allerdings nicht für die überfüllte U- oder S-Bahn. Im Auto ist das jedoch, zusammen mit einer Freisprecheinrichtung, sehr praktisch.
Das Potenzial der Wearables
Am Anfang ist die Gefahr groß, ständig mit dem neuen technischen Begleiter zu spielen. Doch schon nach kurzer Zeit ist der Funktionsumfang vollständig erforscht, alle Einstellungen sind erledigt und alle sinnvollen Apps ausprobiert. Die Vielfalt an Ablenkungsmöglichkeiten ist längst nicht so groß wie beim Smartphone.
Sind die Wearables eher eine Hilfe oder ein Störfaktor?
Vorteile:
Ist die Weiterleitung genau auf das Mitteilungsbedürfnis des Users abgestimmt, kann dies stressige Situationen sehr erleichtern. Schon im Vorfeld sind wichtige von unwichtigen Benachrichtigungen getrennt. Nur bei wirklich wichtigen Benachrichtigungen ist es notwendig, das Smartphone auszupacken. Das spart letztlich auch viel Zeit.
Nachteil:
Alle Benachrichtigungen des Smartphones auf die Uhr zu übertragen, kann sehr schnell nerven, weil es ständig am Handgelenk vibriert. Es ist sinnvoll, die Weiterleitung nur für die wichtigsten Apps einzustellen.
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Pixabay © arturluczka (CC0 Creative Commons)
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